Update 10.06.2022: Seit über 25 Jahren hatte SCHNAUZERL immer 365 Tage im Jahr geöffnet. Vermehrt wurden die Zeiten an Wochenenden / Feiertagen ausgereizt. Vereinbarungen wurden von Kunden nicht eingehalten. Nachdem die Tierbetreuer nun seit über einem Monat (!) keinen einzigen Tag mehr frei hatten, hat der Betrieb künftig an Sonn- und Feiertagen GESCHLOSSEN !
Text vom 25.04.2019: Wir bitten um Verständnis, dass wir uns an Sonn- und Feiertagen exakt an unsere Öffnungszeiten (9 - 10:30 Uhr) halten und danach/davor grundsätzlich KEINEN Parteienverkehr anbieten.
In Notfällen kann man gegen Aufpreis ein einstündiges Zeitfenster zum Bringen oder Holen seines Tierchens vereinbaren. Während unserer Öffnungszeiten sind zwei qualifizierte Mitarbeiter auf der Anlage. Das hat sich gut bewährt und ist sehr wichtig. Auch liebe ich Pünktlichkeit und bin selbst sehr zuverlässig. Wenn absehbar ist, dass ich einen Termin nicht halten kann (und wenn es nur fünf Minuten sind) dann teile ich das mittels kurzem Anruf mit. So einen wertgeschätzten Umgang wünsche ich mir auch von allen Menschen rundherum.
Ich erzähle eine Geschichte - diese steht für einige in dieser Art:
HURRA ! SONNTAG ! Für meine Familie ist heute ein gemütlicher Tag zum Ausspannen. Man kann z. B. Dinge erledigen, zu denen man sonst schwer kommt - sich mit einer Freundin treffen - mal einen Hund trainieren - einfach ein nettes Buch lesen. Wenn man 365 Tage im Jahr geöffnet hat, braucht man wenigstens diese Mittage/Nachmittage zum privaten Ausruhen.
Nun sind unsere derzeitigen Öffnungszeiten für "normale" Hotelgäste *:
Montag bis Donnerstag: 09:00 – 10:30 Uhr und 15:00 – 16:30 Uhr
Freitag, Samstag, Sonntag, Feiertag: 09:00 – 10:30 Uhr
Morgens wird immer gearbeitet - bis 09:00 Uhr ist der Tierbereich grundsätzlich perfekt sauber. Das wird natürlich auch sein, wenn geänderte Öffnungszeiten in Kraft treten.
Drei Hunde werden – heute SONNTAG - geholt. Gottlob, nichts außerhalb der Öffnungszeiten! Einer davon ein etwas schwieriger Rüde, der auf unserer Anlage bislang nur mir vertraut.
So nebenbei erwähnt: Dass hier nur Englisch gesprochen wird, ist für mich keine Herausforderung.
10:30 Uhr: Alle sind abgeholt – nur einer nicht. Ich sehe im Betreuungsvertrag nach. Da steht eindeutig: Abholung 09:00 - 10:30 Uhr. Um 11:00 Uhr habe ich privaten Termin mit 15 Min. Anfahrtszeit. Kann knapp werden, wenn Besitzer jetzt nicht bald kommt.
10:45 Uhr: Ich warte. Ich schaue auf mein Handy und die Telefonanlage ob eine Nachricht einging. Nichts. Ich versuche den Besitzer telefonisch zu erreichen. Es läuft nur die Mobilbox. Verflixt !
10:50 Uhr: Ich warte. Ich rufe bei meinem privaten Termin an. Ich teile mit, dass ich mich wohl verspäte.
11:15 Uhr: Ich warte. Ich versuche nochmals den Besitzer zu erreichen. Ich sage, schweren Herzens, meinen Termin komplett ab und begebe mich unvorbereitet in die Küche zum Kochen.
11:30 Uhr: Ich schließe das Einfahrtstor, lasse wieder alle (ebenfalls seit über einer Stunde wartenden) Freiläufer raus. Den schwierigeren nicht-abgeholten Rüden integriere ich ebenfalls wieder in seine Gruppe. Weiter zurück zu den Töpfen. Wer weiß, ob oder wann Besitzer heute kommt ?
12:00 Uhr: Mittagessen – wohlverdiente Mittagsruhe bzw. Sonntags-Mittagsschläfchen.
13:15 Uhr: Hundebesitzer kommt um seinen Hund zu holen. Entgegen meiner hausinternen Ordnung bin jetzt nur ich alleine als "qualifizierte" Betreuerin anwesend (der Rest macht Pause). Meine Hunde melden gesammelt, dass da ein „Fremder“ kommt und alle pausierenden Menschen sind nun wach. Grummelnd, etwas verschlafen – das ganze wieder retour: Freiläufer rein / Einfahrtstor öffnen / Rüde ausrudeln / Rüde an Leine zu Besitzer / Zubehör retour / Abholbestätigung etc.
Es wäre ein Stau auf Autobahn gewesen. Ich teile dem Beitzer mit, er hätte wenigstens anrufen können - ich hätte anderen Termin absagen müssen.
Besitzer meint lapidar:
"something like that can happen"
= sowas könne mal passieren ....
WAS ? Das kostet Aufpreis € 50,00 ?
Nun noch erklärende Diskussion mit Besitzer, der der Meinung ist – das wäre aber für das "wenige" zu Spätkommen zu teuer. Er hat nun kein Geld mit, aber wird überweisen. In der Zwischenzeit ist es 13:45 Uhr und ich kann mir von den anderen Menschen des Hauses anhören, dass keiner mehr eine Pause machen wird.
„SUPER“-SONNTAG ! Neben dem, dass ich mich nun nicht „wertgeschätzt“ fühle, aufgrund der vielen Warterei und des nervigen 50-Euro-Gesprächs - stinkig bin, auch meine Mitbewohner jammern ….. frage ich mich nun allen Ernstes, ob ich weiterhin meine Freizeit so verbringen möchte.
Auf der einen Seite tun mir die vielen pünktlichen verständnisvollen Leute leid, die sich immer an die Öffnungszeiten hielten – auf der anderen Seite: Es ist jeder zweite Feiertag oder Sonntag jemand dabei, der sich nicht an die Regeln hält. Wir leben hier und möchten auch irgendwann mal freie Zeit haben - und wenn es nur ist, zum Sonnen auf der Terrasse mit einem feinen Kaltgetränk.
Der Aufpreis von EURO 50,00 (brutto) = EURO 41,67 (netto), den wir für Bringen / Abholen außerhalb der Öffnungszeiten an Sonn- oder Feiertagen berechnen, reicht nicht aus, um die Wartezeit angemessen zu bezahlen. Geschweige denn, Mitarbeiter inklusive deren Fahrtkosten damit zu beauftragen. Diese würden das bestimmt auch nicht langfristig machen wollen. Man kann von niemandem erwarten, dass er sich niemals etwas Privates vornimmt.
Ein vollautomatischer Roboter wäre eine Überlegung.
Jedoch wird dieser unsere geliebte Berufung nie erfüllen können.
Man erwartet von uns
(zu Recht) Zuverlässigkeit.
Wir erwarten das (zu Recht) ebenfalls von unseren Kunden.
P.S.: .... und ... die Krönung des Ganzen: Auch noch eine schlechte Bewertung im Google.
Kommentar schreiben
Rüdiger Pieper (Montag, 08 April 2019 11:04)
Wie die Namen schon sagen - "Sonn- und Feiertag" - sind zum Schillen in der Sonne oder zum Feiern da. ;)
Wir machen hier zweifelsfrei einen guten Job und brauchen nach getaner Arbeit auch unsere Auszeiten, um uns zu erholen und Kräfte zu sammeln. :)
Linda Ann Pieper (Donnerstag, 02 September 2021 07:49)
Ergänzung dazu: Ich muss nicht erwähnen, dass die besagten EURO 50,00 für "Abholung Sonntag außerhalb den Öffnungszeiten" nie überwiesen wurden.