Ich verstehe Hundepensionen, die im Winter komplett zusperren. Auch für diese "Mitbewerber" sind meine teilweise jammervollen Zeilen gedacht - sowie für Tierbesitzer, die einen Betrieb (wie z. B. uns) würdigen, der ganzjährig öffnet.
Die Betreuung der Hunde ist im Winter wesentlich aufwändiger als im Sommer. Die Anlage muss (!) für den Winterbetrieb geeignet sein. Wichtig ist die Zaunhöhe.
Ich betreue schon seit 23 Jahren (!!!) Hunde. In dieser Zeit habe ich über 7.500 (in Worten: SIEBENTAUSENDFÜNFHUNDERT !!!) unterschiedliche "Wölfe" in irgendeiner Form beherbergt - geschult - gepflegt. Wir hatten immer 365 Tage im Jahr offen.
Es stellt sich die Frage ..... Warum tun wir das ?
Schneeschaufeln oder Mauritius ?
Meine humorvolle Tochter, die Juniorchefin, sendet über Facebook zu dieser Zeit solche Bilder .... und das .... während wir hier mit Schneemassen kämpfen .... SCHLIMM !!! :)
Beim Außengehege-Säubern kommen einem so Gedanken: Wir könnten es uns locker leisten, wie andere Pensionen auch, ein paar Monate im Jahr zu schließen und im Bikini am Strand zu liegen.
Vorab: Mir wurde bei diesem Blog-Beitrag hausintern empfohlen, doch einfach nur die Problematik der Hundebetreuung im Winter aufzuzeigen und dann am Ende darzustellen, dass ---- WIR ---- offen haben ..... Wie langweilig !
Ich schreibe sowas nicht xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
Ich darf Euch vorher tief in meine Seele blicken lassen bzw. meine Vergangenheit beleuchten:
Ein zehnseitiger "Phantasie-Aufsatz", den ich in meiner Jugend schrieb, wurde (erst- und letztmalig) mit einer glatten "5" bewertet (Themenverfehlung). Und das, obwohl dieser rechtschreibmäßig und grammatikalisch völlig fehlerfrei war.
Dazu: Thema "ATOMKRAFTWERKE" wurde vorher wochenlang durchgekaut und war mir auch noch vorgegeben worden, "dagegen" argumentatieren zu "MÜSSEN". So eine Aufgabe endete damals mit einem "UNGENÜGEND" und würde das auch heute.
Wenn ich privat schreibe, dann i. d. R. immer frei über das, was ich möchte.
Auch kommen mir meine früheren spannenden Vereinszeitungen in den Sinn, bei denen 80 % zu "juristisch-angehauchter" Korrespondenz führten. Ich habe es nicht nötig Werbetexte zu schreiben und werde mir nicht vorschreiben lassen, was ich wie verfasse. Das, über was ich in meinen Blog-Beiträgen berichte, liegt mir grundsätzlich immer am Herzen und lasse ich nicht zensieren.
Da das nun hier geklärt ist .... zum eigentichen Thema zurück:
Hunde-Betreuung im Winter xxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxxx
Einfahrt und Hilfe
Kunden sollte es möglich gemacht werden auf die Anlage zu kommen. Die ersten Tage fräsen und schaufeln sind ja noch ganz lustig. Aber hat man dann schon einen Muskelkater, wird es mühsam und mühsamer.
Auch mit befreiendem Jammern sollte man sich zurückhalten, denn anderen geht es jetzt wesentlich schlechter.
Es ist schön, dass wir so eine große Familie sind und, wenn Not am Mann ist, alle mithelfen.
Für meine Kinder ist es selbstverständlich da und dort einzuspringen. Ich weiß, deren Kindheit als "Unternehmer-Kinder" war schon eine besondere. Sehr viel Gutes - jedoch bedeutete das für sie auch Arbeit, Toleranz, Selbständigkeit, Verzicht und Verantwortung.
Das hat zur positiven Folge, dass sie allesamt "unternehmerisch denken" und damit auch in ihren verschiedenen Berufen (Online-Shop-Inhaber, KFZ-Meister, Chefsekretärin) erfolgreich sind. Ich bin sehr stolz auf diese feinen Menschen.
Farbe und Größe
In den Gehegen müssen bei Kleinsthunden Laufwege geschaufelt werden oder man hat das Glück, dass der Gast zu größeren Hunden passt, die die Flächen niedertrampeln. Auch sieht man vermehrt nach, wo das kleine Wesen sich grade befindet.
Man teilt die Rudel bei Viel-Schnee nicht nur charakterlich ein, sondern auch nach Körperstatur und Helligkeit.
Spieler und Muffel
Es ist wunderbar, mit den unterschiedlichsten Wesen zu tun zu haben und macht die Arbeit spannend.
Bei den kurz- und langhaarigen Gästen finden sich diejenigen, welche größten Spaß an Schnee haben - jedoch gibt es auch die reinsten Stubenhocker, die - wenigstens bei der Säuberung - zum Hinausgehen täglich überredet werden.
Zaunhöhe und Fundament
Als wir den Betrieb in Neumarkt bauten, wurde uns eine Zaunhöhe von mindestens 2,40 m vorgeschrieben. Das alles nach innen gekröpft.
Damals erschien mir das gewaltig hoch und hat die Einzäunung und das Fundament (20 cm breit, 80 cm tief) ein keines Vermögen gekostet.
In diesem Katastrophen-Winter zeigt sich, wie wichtig die Höhe ist. Derzeit (Januar 2019) liegt etwa 80 cm Schnee. Man kann sich aussrechnen, wie hoch nun die Einzäunung ist. Man muss für spring- und/oder kletterfreudige Hunde auch Bereiche mit 400 cm Höhe haben. Ohne eine solche Vergitterung vorzuhalten, muss ein verantwortungsvoller Betrieb dann sperren.
Außengehege und Säuberung
Die Gehege auf einem vernünftigen Level zu halten ist das Um und Auf. Manchmal ist man am Verzweifeln. So schnell kann man gar nicht räumen, wie es schneit. Man sieht nichts mehr. Bei ganz argem Schneetreiben geht überhaupt nichts.
Und dann, wenn man denn mal räumen kann, hat man Tierchen um sich herum, die ganz andere Interessen haben ....
"OHHHHHH ! ----- BETREUERIN !"
Passt man ein Zeitfenster ab, in dem es ENDLICH mal nicht stürmt und/oder schneit, sieht das Saubermachen anders aus, als im Sommer. Es dauert mindestens 4 x länger.
- Handschuhe, Haube, dicke Jacke
- wetter- und kratzfeste Hose
- anstatt einem - zwei Räumkübel
- Schäufelchen und Eispickel
- große Schneeschaufel mitnehmen
- rutschige Eisplatten
- Einsinken in Tiefschnee
- Erfolgserlebnis hält sich in Grenzen, da man die reinweiße Pracht unmöglich völlig reinigen kann.
Innengehege und Wärme
Ich muss zugeben, unsere Hotelgäste sind zum allergrößten Teil verwöhnt und mögen es schnuffelig. Die menschlichen Bewohner sind hier nicht besser, sondern sind eher empfindliche Mimosen (mich mit eingerechnet).
Natürlich erfordert das im Winter höhere Energiekosten. Auch die Säuberung innen ist schwieriger, da die anspruchsvollen Gäste mit Schneepfötchen unterwegs sind.
Den Innenbereich sieht man nur kurz, während Trocknung, völlig rein und tapsenfrei.
Schule und Spaziergänge
Die Schnauzerl-Hundeschule habe ich letztes Jahr b.a.w. komplett eingestellt.
Es gibt zu viele Hunde, die keinen Besitzer mehr haben - und diese bilde ich gerne "ehrenamtlich" aus. Manchen "Härtefällen", bei denen Besitzer völlig überfordert sind, nehme ich mich trotzem noch an.
Ich habe mir viele Jahre bewiesen:
"ICH KANN´s" - und das reicht.
Es gibt genügend erstklassige ÖHU- sowie ÖKV-Vereine, die sehr günstige gute Gruppenkurse (!) mit erfahrenen Hundetrainern, anbieten. Diese empfehle ich gerne.
Vorsichtig sollte man heute bei reinem Einzelunterricht sein. Mit viel zu kurzen Tiertrainerkursen samt Zertifikaten ist man noch lange kein guter Hundetrainer.
Oft ist ein "Schulen" auch überhaupt nicht nötig gewesen, sondern reichte die konsequente Führung in der Gruppe, damit sich Fehlverhalten besserte.
Die allerbeste Schule ist das Rudel !
Diesem und jenem Gast tun auch heute noch "Spaziergänge" gut. Dabei gilt:
WIR gehen mit Hund (nicht umgekehrt)
Warum ganzjährig offen ?
Ich stelle die Frage zurück: Wo sollen "MEINE" Hunde denn sonst hin ?
"Meine" Urlaubshunde ?
"Meine" Tageshunde ?
"Mein" Hundekindergarten ?
"Meine" Langzeitgäste ?
"Meine" Vereinshunde ?
Näheres habe ich schon Mal beschrieben, siehe ..... Meine Hunde im Schnauzerl Hotel
Kommentar schreiben